Alfred-Wagner-Sternwarte
Am 16. November 2020 wäre unser Vereinsgründer Herr Alfred Wagner 99 Jahre alt geworden. Wegen seiner großen Verdienste bei der Planung und Errichtung der Sternwarte haben wir beschlossen, dass die Sternwarte auf dem Dach der Universität ab diesem Datum seinen Namen tragen soll.
Sie heißt ab sofort "Alfred-Wagner-Sternwarte".
Im Mai dieses Jahres verstarb unser Vereinsgründer und Ehrenvorsitzender Herr Alfred Wagner im gesegneten Alter von 98 Jahren. Ihm zu Ehren sollte auf Vorschlag des 1.Vorsitzenden Herrn Albert Schmitt nach einstimmigen Beschluss des Vorstandes die Sternwarte auf dem Dach der Universität Trier in „Alfred–Wagner–Sternwarte“ benannt werden. Der für den 99. Geburtstag von Herrn Wagner geplante Festakt zur Namensgebung musste leider aufgrund der bestehenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie ausfallen. Der Schriftzug Alfred-Wagner-Sternwarte außen auf der Kuppel wurde daher ohne Feierlichkeiten angebracht, ein Foto im Innern der Sternwarte erinnert an ihn als den Gründer und Ehrenvorsitzenden des Vereins Sternwarte Trier e.V.
Herr Wagner und sein Wirken sind untrennbar mit der Astronomie und dem Bau der Sternwarte auf der Universität Trier verbunden. Herr Wagner begeisterte 1965 nicht nur seine Physikfachkollegen, sondern auch die Leiter der Trierer Gymnasien mit dem Gedanken eine Schulsternwarte für die Schülerinnen und Schüler zu errichten. Ein Jahr später gründete Herr Wagner den Verein Sternwarte Trier e.V. und er war bis 1998 der 1. Vorsitzende des Vereins. Herr Wagner organisierte eine Bausteinaktion und durch den Verkauf von diesen „Bausteinen“ konnte das erste Fernrohr, ein Coudé-Refraktor mit einer Öffnung von 150 mm und einer Brennweite von 2300 mm angeschafft werden. Mit großer Überzeugungskraft gewann Herr Wagner Sponsoren und konnte 1970 ein Grundstück in Trier-Irsch für den Standort der Sternwarte kaufen. Mehrere Bauanträge werden gestellt, die allerdings mit vielen Auflagen versehen waren, sodass sie wegen der zu hohen finanziellen Belastungen für den Verein nicht verwirklicht werden konnten.
1982 stellte Herr Wagner den Kontakt zur Universität Trier her mit dem Ziel eine Sternwarte auf dem Dach des Gebäudes A/B zu errichten. Fünf Jahre später wurde die weiße 4-Meter-Kuppel auf dem Dach aufgestellt und montiert. Es war eine nach Plänen von Herrn Wagner angefertigte Kuppel aus glasfaserverstärkten Kunstharz der Firma Vanck aus Staffelstein. Herr Wagner konnte diese Kuppel durch eine zweite Bausteinaktion und weiteren großzügigen Spenden finanzieren. Nach der feierlichen Einweihung am 8.12.1987 wurde die Sternwarte innen ausgebaut und bald war das Werk vollendet.
Unter fachkundiger Leitung von Physiklehrern dient diese Sternwarte bis heute den Schülerinnen und Schülern der Trierer, Konzer und Schweicher Gymnasien dazu in Arbeitsgemeinschaften praktische Astronomiekenntnisse zu erwerben. Mit dem Coudé-Refraktor werden an der Sternwarte vorwiegend Sonne, Mond und Planeten beobachtet, wobei die Beobachtung der Sonne im Weißlicht und in der Wasserstofflinie H-alpha möglich ist.
Die zweite Sternwarte des Vereins in Trier-Irsch wurde 2004 auf dem Grundstück, das Herr Wagner erstanden hatte, gebaut. Als Hauptfernrohr dient hier ein Cassegrain-Spiegelteleskop von Lichtenknecker mit einer Öffnung von 300 mm und einer Brennweite von 5400 mm, womit sehr gut Deep-Sky-Objekte beobachtet werden können. Die Beobachtungsgeräte dort befinden sich alle auf einer computergesteuerten Montierung, die alle Objekte vollautomatisch anfährt.